Samstag, 3. Dezember 2016

Thanksgiving und der Kapitalismus


Hallo zusammen,
Ich hoffe ihr seht es mir nicht zu böse an, dass ich immer noch so unregelmäßig meine Blogeinträge verfasse und ihr damit eure Schlaflektüre verliert. Und weiter hin kann ich nur sagen, dass man es als höchst positives Zeichen sehen muss, weils mir tatsächlich noch nicht so oft so gut gegangen ist.
Während man sich, von dem was ich gehört habe, in Deutschland wohl den Popo abfriert, laufe ich fast täglich noch in T-shirt und kurzer Hose rum. Gerade erst Mittwoch hatten wir knapp 30°!!!
Man sagt hier wegen solchen Situationen auch "Wem das Wetter in Georgia nicht gefällt, soll einfach 10 Minuten warten!" Und erstaunlich oft trifft diese Aussage zu... Das Wochenende über hats sogar in Strömen geregnet, dass übrigens fürs erste Mal seit über einem Monat!

Auf die Frage, was die letzten 2 Wochen groß los war, muss man wahrscheinlich Thanksgiving erwähnen. "Das Fest wo man selbst für amerikanische Verhältnisse viel isst". Das heißt, Truthähne im ÜberSCHUSS ( hier gibt es etwas das "Truthahn schießen" heißt, was, oh wer hätte es gedacht, Schiessen beinhaltet... hierbei geht man [meist in der Kirche des Vertrauens] zu einer Gruppe, schießt für ein oder zwei Dollars mit einer Schrotflinte auf ein 20 Meter entferntes Ziel, hofft, dass man dabei möglichst viel trifft im Vergleich zu den anderen Schützen und bekommt dann am Ende eines Durchganges einen Truthahn.)  Wobei meine Gastfamilie, als Waffenfanatiker, 6 Truthähne gewonnen hat. Die brauchten wir allerdings auch, den an Thanksgiving waren wir auf 3 VERSCHIEDENEN Familienfeiern eingeladen, was einerseits interessant ist, so gut wie jedes Familienmitglied kennen zu lernen, auf der anderen Seite aber zu Bauch....- überfüllungen (?) kommt und zu Kopfschmerzen wegen "jeder-erzählt-gleichzeitig-und-möglichst-lauter-als-alle-anderen-was-er-oder-sie-oder-die-ganze-Familie-in-den-letzten-365-Tagen-nach-Thanksgiving-des-letzten-Jahres-gemacht-und-/-oder-erlebt-haben"-Gesprächen.
Dennoch muss man sagen, ist das Essen, bzw die Südstaaten Küche, sehr gut und Herzhaft. Und jeder gibt sich mühe mit dem Essen, dem eigenem Aussehen oder das Aussehen des eigenen Hauses.
Alle Tische sind nach Tage langer Planung prächtig mit Essen aller Art gefüllt und es ist ein Fest für die ganze Familie. Und komplett entgegen meiner  Erwartung, hab ich kein Stück Heimweh bekommen... und das trotz oder vielleicht gerade weil die ganze... Familie 2.0 zusammen war und man eigentlich keinen Moment für sich hatte.


Thanksgiving, bzw. der Tag danach, nämlich Black Friday, läutet Amerikas beliebteste Saison ein. Wer jetzt im naiven europäischen Weg denkt und  "Weeeeeeeiiiiiiiihnaaaaaaaachten" im Kopf hat, war noch nicht in 'Muricaaaaaaaaaaaaa. Es ist nämlich die Kapitalismussaison.

Erstmal für die die es nicht wissen, "Black Friday" ist das alljährliche Tottrampeln, für vermeindliche super deals. (Dies Jährige Bilanz sind übrigens 3 Tote) Das bedeutet, 2 Monate schrauben Geschäfte und Unternehmen ihre Preise höher und höher und verlangen dann an diesem Tag statt 30% des normalen Preis den sie über die letzten Monate etabliert haben, nur 10% mehr... können aber dafür "Rabatte" dran kleben.
Zusammen gefasst könnte man sagen, EXAKT wenn der Tag an dem man allen und jedem dafür Danken soll, was man alles hat, und insgesamt einfach Dankbar sein soll, kämpfen Leute gefühlt auf leben und Tot um den Flatscreen der gerade im Shop steht... makes perfectly sense...
Insgesamt fällt mir wenn man so drüber nachdenkt auf, dass Kapitalismus hier tatsächlich viel Einfluss hat.
Zum Beispiel: Eins der berühmtesten Motive oder Touristenattraktionen ist ein Platz voll mit Werbetafeln der "Times Square".
Und es wird auch unser allseits Beliebter Donald Duck nichts dagegen "unternehmen" (im Grunde ist es in anderen Ländern auch nicht wirklich anders). Doch eins muss man ihm lassen: Er hat den Lobbyismus erfolgreich von den Rücken der Politiker entfehrnt.. und wie er das gemacht hat, sensationell, damit hätte keiner gerechnet, einfach die ganzen Posten MIT DEN Arschreichen ZU BELEGEN... was'n Genie...

Kleine politische Exkursion: Der großartige Kerl, hat im Wahlkampf groß davon geredet, die Selbstinteressen aus den wichtigen Positionen zu nehmen um damit die Interessen des Volkes besser zu Verfolgen und die sonst "ach so selbstorientierten Politiker" weg zu schmeißen. Bravo... wie er das macht... jetzt sind es MEHRERE MILIARDÄRE und keiner (das zeigt nicht ganz meine Sicht zu dieser Lage) KEINER (besser) ist kein Millionär!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Und das schlimmste, hier feiern das alle. Kaum einer von diesen Leuten hat große Politische Erfahrung! Und was macht man als politik-einsteiger? Richtig, ins Präsidenten Kabinett und die 15 wichtigsten Posten im Weißen Haus belegen. Wer jetzt nur daran denkt, das diese Leute Donald Duck nicht bis zum Schlabber Kinn den Arsch geleckt und mit Moneten und Einfluss auf... sagen wir Mal... Medien vollgestopft haben, verdient eins auf die Mütze.
Und um zurück aufs Thema Kapitalismus zu kommen: Es gibt kaum eine Schmuckwebsite die nicht Werbung für Michels ach ne, Melanias SCHMUCKKOLLEKTION  macht á la "Sehen sie hier den Armreif den die neue Firstlady im Interview mit ....... getragen hat" DAFUQ??? Oder Ich habe original Donald Duck Präsidenten SOCKEN gesehen FÜR 35$!!! Das sind 35 normale 5er Packs!
Wie man dieses Amt noch mehr durch den Schmutz ziehen, dann während es auf dem Boden liegt, treten und bespucken und letztlich öffentlich mit Tomaten bewerfen kann bleibt mir ein Rätsel, ich kann euch aber sagen wer es weiß:

http://disney.wikia.com/wiki/Donald_Duck_Filmography
Aber auch jetzt nach Black Friday regieren die Superkonzerne wie Coca Cola das Medien Bild. Ganze Fernsehsender die im kompletten Dezember ein Markenlogo neben dem eigenem haben, Internetwerbung so penetrant aufploppt, und für 30 Sekunden die neusten Kreationen von Sony, Apple und CO. zeigen. Das fällt glaube nicht nur mir auf. Und natürlich ist Dezember, (nicht der Monat des Schenkens, sondern der Monat des Kaufens) die Perfekte Zeit, für solche unterschwelligen Markentrends. Werbespots die Kinder in der Schule zeigen und mit lustigen Sounds darstellen, dass das Kind ohne die neuen originalen Nike Schuhe nicht so cool ist wie das Kind mit ihnen.
In Amerika gibt es auch keine Regel, das man andere Produkte von Konkurrenten nicht im eigenen Spot schlecht reden darf, weswegen nur die Spielzeuge und teilweise Waffen von Großkonzernen tatsächlich gut sind, und der ganze Rest als Müll dargestellt wird... mit dem der kleine Timmy gar nicht so viel Spaß hat, wie mit den halb so teuren Alternativen.

 Dennoch wird Black Friday gefeiert, man kennt es hier einfach nicht anders, Markenwahnsinn hin oder her, wenn man sehr gut auf kleineren Seiten, neben Amazon und den anderen Großenmarken schaut, kann man doch auch Perlen finden. Ob man die Sachen zwar braucht oder nicht.... ist eine andere und für den Moment uninteressante Frage.

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